SponeckHans-Christof von Sponeck, Jahrgang 1939, ist Ehrenkurat der Internationalen Münchner Friedenskonferenz. Von 1982 bis 1997 leitete er in Gamborone, Islamabad und Neu Delhi die jeweiligen UN-Vertretungen und danach in Bagdad als Beigeordneter UNO-Generalsekretär das humanitäre „Öl-für-Nahrungsmittelprogramm“. Von dieser Funktion trat er 2000 aus Protest gegen die Irak-Politik des UN-Sicherheitsrats zurück.

Interview

F1- Sie haben einen offenen Brief unterzeichnet, in dem Sie die Bundesregierung auffordern, keine schweren Waffen nach Kiew zu liefern. Ihrer Meinung nach wird dies nur zu einer weiteren Eskalation der Situation in der Ukraine führen? Kann Deutschland auf solche Weise Konfliktseite werden?

HvS Die Entscheidung ist gefallen. Die dt. Regierung, mit Unterstützung der Opposition hat entschieden, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Viele Bürger in Deutschland, zu denen ich zähle, unterstützen diese gewichtige Entscheidung nicht. Ich lebe in einem Land, dass mir das Recht der eigenen Meinung zugesteht. Ich bin frei diese kundzutun indem ich sage: mehr Kriegsmaterial bedeutet, dass noch mehr Menschen auf beiden Seiten dieser asymetrischen Konfrontation Hab, Leben und Zukunft verlieren werden. Medien und Teile der Politik versuchen diese Tatsache in unverantwortlicher Weise zur Seite zu schieben. Diese Aussage hat absolut nichts zu tun mit einer völkerrechtlichen Bewertung des militärischen Eingriffs der Russischen Föderation in dem Nachbarland Ukraine. Wer dies in Frage stellt, lenkt ab. Zu meinen, dass Waffenlieferungen Deutschlands nichts mit direkter Teilnahme an der militärischen Auseinandersetzung zu tun haben, unterschätzt Menschen, die ‚den Mut haben sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen‘!

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