Samstag, 14. Februar 2026 | 19 – 22:00 Uhr
Salesianum, St. Wolfgangsplatz 11, München

Zeit zu Reden

Wie beim Krieg in der Ukraine und in ähnlicher Weise beim Angriff Israels auf Gaza spielen Boykotte – ob offiziell erklärt oder stillschweigend angewandt – eine bedeutende Rolle in der internationalen Taktik und in den zwischenstaatlichen Beziehungen. Was sind die völkerrechtlichen Aspekte von Boykotten? Welche verschiedenen Arten von Boykotten – wirtschaftliche, kulturelle und politische – gibt es eigentlich? Was kann ein Boykott erreichen, und gegen wen ist er darauf ausgelegt, Druck auszuüben? Was sind die Folgen für eine Gesellschaft, die boykottiert wird, und was sind die Folgen für eine Gesellschaft, die boykottiert? Kann sich ein Boykott nur gegen externe Ziele richten, oder macht es auch Sinn, von einem internen Boykott zu sprechen?

„Zeit zu reden“ wird die höchst komplizierten Thema Sanktionen und Boykott angehen, in der Hoffnung, ihre theoretischen und praktischen Bedeutungen zu verstehen.

Format „Zeit zu reden“
mit Kristin Hellberg, Ido Arad und Haig Ghokassian

 „Zeit zu reden“ ist eine Gesprächsreihe zu verschiedenen politischen Themen, die im Zusammenhang mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt entstanden,ist. Die Idee dazu entwickelte sich im Laufe des vergangenen Jahres angesichts einer öffentlichen Debatte, die seit dem 7.Oktober 2023 von mangelnder Offenheit, Angst, der Verbreitung falscher Informationen und mitunter auch Diffamierung und Hetze geprägt ist – sei es in der Politik, in den Medien oder auf der Straße.

Ziel des Projekts ist es nun, über die ursprüngliche Thematik hinaus zu wachsen, um einen konstruktiven Beitrag zum politischen Diskurs in Deutschland zu leisten. Angesichts einer zunehmend von Populismus und Feindseligkeit geprägten Streitkultur stehen die Vermittlung von Wissen und die differenzierte Auseinandersetzung im Vordergrund. Sensible und emotional aufgeladene Themen werden in all ihren Facetten, jedoch stets auf menschenrechtlicher Grundlage besprochen. Bei aller inhaltlichen Kontroverse eint die Teilnehmenden das Bekenntnis zu Rechtsstaatlichkeit und Demokratie sowie die Bereitschaft zum Dialog.

„Zeit zu reden“ bringt Wissenschaftler:innen, Intellektuelle und Expert:innen mit unterschiedlichem Hintergrund zu tiefgehenden Gesprächen über Aspekte zusammen, die in der deutschen Öffentlichkeit schwierig zu besprechen sind. Ihre Kenntnisse und fachliche Expertise sollen die Debatte insgesamt versachlichen und erweitern. Festgefahrene Argumentationsmuster werden aufgebrochen, Gewissheiten infrage gestellt, andere Ansichten anerkannt.

„Zeit zu reden“ legt großen Wert darauf, unterschiedliche Perspektiven zu diesen komplexen Themen abzubilden und dabei einen sicheren Diskussionsraum für die Teilnehmenden und das Publikum zu schaffen. Statt das Denken in politischen Lagern zu verfestigen und dadurch Gräben zu vertiefen, steht bei „Zeit zu reden“ eine menschenrechts- und völkerrechtsbasierte Position im Mittelpunkt, die die Gleichstellung und Gleichbehandlung aller Menschen anstrebt.

Weitere Infos: Zeit zu reden