IPPNW – Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges – Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e.V.
Die IPPNW wird weiterhin dringend gebraucht. Wer bei Gründung der IPPNW im Jahr 1982 gehofft hatte, die Atomkriegsgefahr lasse sich noch zu eigenen Lebzeiten oder zumindest innerhalb einer Generation aus der Welt schaffen, sieht sich spätestens durch den Urkrainekrieg bitter enttäuscht. Putins sehr konkrete Drohung, Atomwaffen in einem heißen Krieg einzusetzen ist noch gefährlicher, als Trumps atomare Feuertod-Drohung gegen Nordkorea im Jahr 2016. Putin hat mit seiner Drohung de facto den Verzicht auf den Ersteinsatz von Atomwaffen rückgängig gemacht, den die Sowjetunion nach dem Ende des Kalten Krieges – im Unterschied zu USA und NATO – erklärt hatte. Russlands Überfalls auf die Ukraine bestärkt die NATO und Deutschland in ihrem Festhalten an der atomaren Abschreckungspolitik und der „nuklearen Teilhabe sowie der dafür vermeintlich unverzichtbaren „Modernisierung“ und Neubeschaffung von Bomben, Sprengköpfen und Kampflugzeugen. Zudem besteht die Gefahr, dass Russland bei den Verhandlungen um das Iranische Nuklearprogramm jetzt aus der bislang gemeinsamen Haltung mit den vier anderen offiziellen Atomwaffenmächten (USA, Großbritannien, Frankreich und China) ausschert. Das würde das Risiko eines regionalen Rüstungswettlaufs mit Atomwaffen im Nahen und Mittleren Osten erhöhen. Das Engagement der IPPNW und all ihrer Mitglieder für die Ächtung und weltweite Abschaffung aller atomaren Massenvernichtungswaffen ist daher weiterhin dringend erforderlich – hoffentlich nicht für weitere 40 Jahre.
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